Musikinstrumente aus Franken haben es um die ganze Welt geschafft. Heute noch spielen Künstler wie Wolf Maahn oder Phil Campbell (Motörhead) auf Framusgitarren, allerdings haben diese Modelle doch etwas von ihrem Charme der 50-er und 60-er Jahre verloren.
Framus begann die Herstellung von Zupfinstrumenten erst 1947. Die Leitung der Gitarrenabteilung hatte bis 1948 Walter Höfner inne, der spätere Erfinder der wohl berühmtesten elektrischen Bassgitarre, dem „Beatles Bass“. Walter Höfner verließ Framus im Streit, nahm die halbe Belegschaft mit und reaktivierte die Firma seines Vaters Karl Höfner, die heute noch nördlich von Bubenreuth ihre Meisterinstrumente herstellt.

Mitte der 50-er Jahre bekam Paul McCartney eine Trompete zum Geburtstag, weil sein Vater selbst Bläser war. Die Enttäuschung konnte nicht größer sein, denn Paul wollte musizieren und gleichzeitig singen. Er bat seinen Vater, das Instrument gegen eine Gitarre eintauschen zu dürfen und schloss einen Ratenkauf für eine Framus Zenith No.17 ab. Diese Gitarre hat McCartney heute noch.

Einer der ersten Werbeträger (Endorser) für Framus war der langjährige Bassist der Rolling Stones, Bill Wyman. 1962, nachdem die Stones ihren ersten Plattenvertrag in der Tasche hatten, kaufte Wyman in einem Londoner Musikladen einen roten Framus Star Bass für 275 Pfund Sterling. Auch Bill Wyman hat seine Bässe heute noch, zum Teil sind sie in seinem Restaurant „Sticky Fingers“ zu bestaunen, einen davon gab er als Leihgabe ans Framus-Museum in Markneukirchen. Vor ein paar Jahren wurde der Framus Star Bass 5/150 als Replik für 1.700 Euro neu aufgelegt. Das nenne ich eine verpasste Gelegenheit.
Aber auch im Jazz waren die Framus-Instrumente zuhause. Beispielhaft sollen zwei Vertreter genannt werden, die mit Framus gespielt und aufgenommen haben – Attila Zoller (Gitarre), der später auch Signature-Modelle bekam, und Oscar Pettiford (Kontrabass). Ein berühmtes Stück ist „Blues in the closet“ und auch wenn Jazz nicht jedermanns Sache ist, waren hier doch zwei Meister am Werk. https://www.youtube.com/watch?v=peVBAfmWGz0

Natürlich war der Framus Kontrabass auch für Schlager und Tanzmusik geeignet. Allerdings sagen mir „Die Starlets“ nicht viel, die u.a. als „Endorser“ für den Kontrabass genannt werden. Die Combo um Sängerin Nana Gualdi soll aber in den 50-er und 60-er Jahren hitparadentauglich gewesen sein. Lieder wie „Tanze niemals Tango mit ’nem Eskimo“, „Die Männer mit den grauen Schläfen“, „Sieben Mal in der Woche“ und „Hör‘ mein Lied Elisabeth“ taugen heute immer noch, um das Tanzbein zu schwingen.

Es wäre nun an der Zeit, das Framus-Museum zu besuchen, um vor Ort in die deutsche Gitarren- und Instrumentengeschichte einzutauchen. Leider ist auch dieses Museum in Markneukirchen im Moment ein Opfer der Coronapandemie und derzeit geschlossen. Hans-Peter Wilfer, der Sohn des Framus-Gründers, antwortete zwar nach fünf Minuten auf meine Anfrage, hatte aber keine guten Nachrichten. So kommt der Besuch auf meine „bucket list“ und irgendwann wird es soweit sein. In der Zwischenzeit übe ich Kontrabass…





Kathmandu hat eine Million Einwohner, der Ballungsraum um die 2,5 Millionen und gefühlt treffen sich alle in der Mitte, in Thamel. Die Stadt ist chaotisch, sie ist dreckig, sie wirkt an allen Ecken irgendwie unfertig und sie ist laut. Mehr als einmal habe ich gehört, wie Touristen (vorzugsweise deutsche Damen) sich negativ über die Stadt geäußert haben. Eine Zumutung, überall Staub und Dreck, der Verkehr eine Katastrophe usw. usw. Sie haben nicht einmal unrecht.
üblichen Touristenmeinung vertreten. Chaos und Dreck stören mich nicht, die hupenden Roller und Taxen gehören genauso zum Stadt- bzw. Klangbild wie die kläffenden Hunde nachts. Wenn man die offensichtlichen Fehler im System ausblendet, bleibt eine sehr sichere und freundliche Stadt mit internationalem Format. Ich wurde nicht bedroht, beklaut oder bedrängt, irgendwas zu kaufen. In wenigen Großstädten habe ich mich selbst in den engsten Gassen so unbeschwert bewegt oder bin außerhalb des Zentrums alleine auf Tempeltour gewesen wie in Kathmandu. Der Dienstleistungsgedanke gilt für Cafes, Restaurants und Läden gleichermaßen und wer sich wie ich, wenn auch mit etwas Anlauf, auf das Handeln und Feilschen einlässt, hat eine Menge Spaß. Der nervige Flöten- oder Tigerbalmverkäufer fällt da nicht mehr ins Gewicht.
für 1,86 Euro oder auch mal für 7 Euro gegessen…und zwar hervorragend. Die Qualität an nepalesischem oder indischem Essen ist schlicht überragend und wem bei den offenen Metzgereien am staubigen Straßenrand die Lust auf Fleisch vergeht, der ist bei den vegetarischen Gerichten bestens aufgehoben. Die Stadt bietet eine grandiose Auswahl für alle Geschmacksrichtungen und jeden Geldbeutel.
Die zahlreichen Heiligtümer innerhalb der Stadt gehören seit 1979 zum Weltkulturerbe und sind allesamt einen Besuch wert. Der Durbar Square ist in zwanzig Minuten zu erreichen, wenn man sich vom Chaos auf dem Paknajol nicht abschrecken lässt, sondern sich als Fußgänger einfach in den Verkehrsfluß einreiht. Vom Hotel Moonlight läßt sich Swayambhunath in dreißig Minuten erlaufen, was neue Einblicke in die Stadt erlaubt. Für 4 Euro fährt das Taxi vom
Hotel aus nach Bodnath und von dort kommt man in einer halben Stunde durch eine nach nepalesischen Maßstäben bevorzugte Wohngegend nach Pashupatinath. Während die buddhistischen Heiligtümer Swayambhunath und Bodnath zu den eher ruhigen Sehenswürdigkeiten gehören (wenn man vom Affenzirkus in Swayambhunath mal absieht), ist in Pashupatinath deutlich mehr geboten. Wer das Glück hat, sich von einem Führer wie Kormar für einen guten Fünfer durch Pashupatinath leiten zu lassen, erhält Einblicke in den Hinduismus, die man allein niemals bekommen hätte. Die Zeremonie der Totenverbrennung in aller Öffentlichkeit ist wahrlich etwas Besonderes.
Für mich waren der Besuch der Chepangschule und die Aussicht auf die Achttausender wie den Mt. Everest die Hauptgründe für die Reise nach Nepal. Jetzt, wo die Reise zu Ende geht, ist vielleicht Kathmandu der heimliche Gewinner.