Stundenlanges Gehen über Stock und Stein will geübt sein, wer Nepal-Trekking, Jakobs- oder Franziskuswege bewältigen will. Dachten sich Gaby und Klaus, und dachten sich 3/4 der familieneigenen Kinder, denen mittels Verstärkerprogramm (Essen gehen bei der Hälfte, Eisbecher beim Ankommen) die Wahl in pädagogisch wünschenswerte Bahnen gelenkt wurde. Just wurde der Plan ausgeheckt, über Pfingsten die Brenz in zwei Tagen vom Ursprung in Königsbronn bis zur Donaumündung bei Lauingen entlang zu wandern.
52 km mit Kindern? Und überhaupt, einigermaßen untrainiert?
Nicht ohne innere Zufriedenheit und mit etwas Verwunderung und Erstaunen über die eigenen Körperkräfte können wir sagen: Es geht. Mit Kompromissen zwar, aber es geht. Die drei Kinder (zwischen 10 und 14) sind tatsächlich am ersten Tag die 25 km von Königsbronn bis Giengen zu Fuß gelaufen, und am zweiten Tag die 27 km von Giengen bis Lauingen immerhin in Teilen mit dem Fahrrad.
Wir haben viel gelernt in diesen zwei Tagen:
- Wenn du glaubst, es geht nicht mehr, dann gibt der eigene Körper immer noch was her.
- Wenn du glaubst, dass es immer und über alle Alterstufen der Kindheit so bleiben muss, dass Kinder nach einem Kilometer Bewegen der Füße in eine Richtung in lautes Wehklagen ausbrechen, dann wurden wir in den letzten zwei Tagen eines Besseren belehrt. Gut, die üblichen Querschläger, aber was soll’s … wir sind gemeinsam gestartet und gemeinsam und vollzählig angekommen …
- Die Brenz ist in den letzten Jahren, insbesondere im zweiten Abschnitt ab Hermaringen, ein unglaublich schönes Naherholungsgebiet geworden, mit Renaturierungen des Flusslaufs, mit wunderbaren Spielplätzen, Erklärungstafeln, entlang alter Dörfer und Städte, und insbesondere auch im bayerischen Teil (von Bächingen bis Lauingen) mit einer Ferien-Freizeitqualität, die einen nur staunen lässt.
- Ergo: Warum genau wollten wir an Pfingsten eigentlich in den Urlaub fahren? Der Urlaub ist vor unserer Haustür.
- Erschöpft, aber immens zufrieden! So lautet das Fazit dieser zwei Tage.
- Wir bedanken uns bei folgenden Ausstattern und Sponsoren: bei Opa Dieter für Klaus‘ Unterhose, Sport-Polo-Shirt, Rucksack, Soft-Shell-Jacke und Kawai-Regenkombi (der nicht gebraucht wurde) aus Opas Fundus. Der einseitig gewebte Faserfelz blieb aufgrund zu frühlingshafter Temperaturen im Schrank.
Die Tatsache, diese Wanderung im Familienverbund gemeistert zu haben ist schlicht großartig! Unser Trek im Himalaya ist nicht viel länger als 52km und wir haben dafür 11 Tage Zeit, allerdings ohne Radler und Eisbecher. Ich freue mich heute schon auf die anstehenden Touren mit Euch…Chapeau an die Kids!
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Danke, Michele, das gebe ich gerne an die Kids weiter! Wir haben ihnen gesagt, dass sie stolz auf sich sein können, dass sie das geschafft haben. Dann also gemeinsam mit Euch auf zur Schesaplana im Juni … Höhentraining auf 3.000m! Wir freuen uns!
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Hallo an euch. Eure Vorfreude ist riesig, das kann man spüren. Hut ab vor der Tour mit den Kindern. Das war eine echte Leistung, ich weiß, wovon ich rede…
Die Wanderstrecke in Nepal schafft ihr, das garantiere ich euch. Im Anblick der Bergriesen wird man immer wieder beflügelt weiterzugehen, auch wenn sich Schwäche einstellt. Als Ziel lockt heißer Tee ( auch manchmal Buttertee – die Erfahrung muss jeder für sich selbst machen) und eine überaus große Gastfreundschaft. Ich freue mich für euch und werde euren Bericht verfolgen. LG Gudrun
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Liebe Gudrun, danke für’s Mitlesen und Deine motivierenden Zeilen, da steigt die Vorfreude noch mehr! Es ist beruhigend zu lesen, dass man für die Nepal-Trekking-Tour offenbar keine Sherpa-Ausbildung braucht, sondern als mitteleuropäischer Durchschnitts-Fünfziger auch über und durch die Berge kommt. Wir sind auch weiterhin für jeden Tipp von Euch erfahrenen Tourengängern dankbar!
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