Wir sitzen im berühmten Tengboche auf 3.875m. Von Khumjung haben wir knapp 5 Stunden gebraucht. Ein klassischer Nepali Triathlon – runter, rüber (Brücke!), rauf. Fast drei Stunden auf einem staubigen Trail nach oben…und oben bereits Wolken. Keine Sicht, kein Panorama. Nepal done the hard way.
Tengboche hat das berühmteste Kloster in der Khumburegion und ist einer der Hauptorte auf dem Weg ans Everest Base Camp (EBC). Der Flecken ist brechend voll. Klar, Hochsaison und ab morgen ist auch noch das größte buddhistische Fest der Sherpas „Mani Rimdu“ im Kloster.
Wir sind in der Trekkers Lodge untergekommen, wo Zelte davor stehen und ein Spiegel mit Rasierklingen am Baum hängt, damit sich wer auch immer dort richten kann. Zelte stehen auch vor dem Tengboche Guest House. Es gibt keine Zimmer mehr.
Der Gemeinschaftsraum der Trekkers Lodge ist voll und zur Abwechslung mal früh beheizt. Kein Wunder, der eiskalte Wind bläst laut Pemba den Schnee von den Bergen in den Ort, man meint es schneit. Gutes Wetter gibt es dieses Jahr nur von 7-12 Uhr, danach ist wolkig. Klaus sitzt neben mir und macht sich Notizen, er wirkt zufrieden. Die Trekkers Lodge ist ein architektonischer Alptraum, unser Zimmer liegt hinter dem Lager und die Toilette ist ein Grund, sich für immer eine Darmverschlingung zu wünschen.
Zwölf Japaner sitzen neben uns, gegenüber vier Neuseeländer, die mit ihrem Guide die Tour besprechen. Das Paar aus Litauen gönnt sich für 500 Rupien eine Hot Shower. Respekt, danach frierst Du erst mal wie ein Schneider. Ein Franzose sitzt bei den Japanern. Er hat das Zimmer ohne Fenster, wenn er die Türe aufmacht, verstellt er den Flur und kommen wir nicht in den Gemeinschaftsraum.
Das Mädchen der Besitzer füttert den Ofen mit Holz und stellt oben immer Töpfe mit Wasser auf. Kochendes Wasser ist eine der Hauptwährungen im Khumbu, 2 Liter kosten um die 3 Euro. Doch wer möchte auf Tee oder die warme Nalgeneflasche im Schlafsack verzichten, die die ersten Kalteschockmomente mindert? Der Chef der Lodge telefoniert meist wichtig und lauthals und schreibt simultan in sieben Kladden, die vor ihm liegen. Die Hütte brummt.
Knoblauchgeruch kommt hinter uns aus der Küche und mischt sich mit dem Qualm der Räucherstäbchen, die auf der Theke vor sich hin kokeln. Ein Hauch von Hüttenzauber. Um 18.30h gibt es Essen. Angekündigt wird es jeden Abend mit einem Hot Towel, das es so nur im Flieger gibt. Litauen, Deutschland, Japan, Neuseeland ist die Reihenfolge beim Essen. Der Amerikaner aus Washington State, den es in Lobuche auf 5.000m mit der Höhenkrankheit erwischt hat, sitzt noch leicht lethargisch neben mir. Er wäre jetzt auf Diamox, alle 12 Stunden, und freue sich jetzt auf Mani Rimdu. Dann zurück nach Namche. So erzählt man sich die Treks. Drei Pässe für Neuseeland, das EBC für Litauen, da waren die Japaner schon. Um 20.00h kehrt Ruhe ein und alle Trekker machen sich bettfertig. Auf den Bänken im Gemeinschaftssaal werden Decken ausgebreitet, denn die Guides müssen auch wo schlafen. Ein Bild für Götter, als ich mir um 20.15h die Zähne putze und daran vorbei muss.
Wir wollen morgen nach Dingboche, aber meine Erkältung macht mir einen Strich durch die Rechnung.
Sehr geile Stories Männer 👌👌versucht noch viele positive Eindrücke mitzunehmen und kommt einfach wieder gesund nach Hause ohne Darmverwindungen 😂😂😂
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