Sherpa

Neben der Bevölkerungsgruppe der Chepang werden Klaus und ich noch mindestens eine Gruppe näher kennenlernen, die Sherpa. Vielleicht werden unser Führer und unser Träger Sherpa sein, und während der eine uns den Himalaya erklärt, trägt uns der andere täglich stundenlang 25kg in die Lodges voraus, und das fast zwei Wochen lang. Grund genug, das Internet mal nach Informationen über die Sherpa zu durchforsten.

Auf Wikipedia lernt man zunächst, dass die Sherpa vor ca. 500 Jahren aus dem Osten Tibets über den Nangpa La-Pass in die Solu-Khumbu Region im Himalaya einwanderten. Die 150.000 – 180.000 Sherpa leben heute noch in Clans und streng nach den Merkmalen Exogamie und Patrilinearität. Als Vorname wird gern der Wochentag verwendet, an dem man geboren wurde. Nachnamen sind eher ungebräuchlich, oft wird Sherpa als Nachname verwendet. Ab 1900 wurden Sherpa als Hochgebirgsträger für Himalayaexpeditionen angeheuert, der berühmteste Sherpa war und ist Tenzing Norgay Sherpa, dem 1953 zusammen mit Sir Edmund Hillary die Erstbesteigung des Mt. Everest gelang.

Die Sprache Sherpa wird nur gesprochen und nicht geschrieben…aber wie sollen wir dann wenigstens ein paar Brocken Sherpa lernen? An dieser Stelle verweist Wikipedia auf die Seiten Nepalresearch.org. oder Sherwa.de. Diese Seiten bieten zu jedem erdenklichen Thema Hintergrundinformationen zu Nepal und Sherpa und auf den Startseiten gibt es rechts und links jeweils ein (identisches) Lexikon Sherpa-German. In bestem Deutsch hat Lhakpa Doma Sherpa hier den Grundwortschatz und einfache Konversation zusammengetragen, nachdem sie in den Sechzigerjahren nach Bad Honnef auswanderte. Die Einleitung zum Volk der Sherpa ist unbedingt lesenswert.

Aha, die Sherpa nennen sich selbst Sherwa (shar-wa), was soviel wie „Leute aus dem Osten“ bedeutet. Es herrschen konkurrierende Meinungen darüber, in welche Schriftform Sherpa gebracht werden soll, um den Fortbestand der Sprache zu sichern. Die Sherpa-Elite plädiert für Tibetisch, die jüngere Generation für die Devanagari-Schrift. Ich kann weder noch, also steige ich gleich ein: Nye min Michael hin – Ich heiße Michael. En chesung – Ich bin müde (sicher wichtig!). Phoki katiki minti kangsi? – Wie heißt dieser Berg?

Wenn wir dann endlich mal unsere Schlafsäcke einweihen und es morgens ein Frühstück gibt, sage ich: Gaby sama simbu zonok – Gaby hat leckeres Essen gekocht. Für Klaus habe ich auch einen tollen Satz gefunden: Anggur sang dep gokiwi – Man sollte auch Weinstöcke anbauen. Unglaublich, was Lhakpa Doma Sherpa auf 182 Seiten alles gesammelt und geordnet hat. Thuche – Danke! Und ich habe auch erfahren, was Lhakpa bedeutet – Mittwoch.

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