Endlich Ferien! Die jugendlichen Mitbewohner in unserem Haushalt erfahren vom Jahrhundertsommer mit Rekord-Temperaturen aus ihrer Wetter-App (Rolladen hoch machen wäre zu anstrengend) und an den lauen Sommerabenden bleibt freie Zeit für Grillabend, Freunde, draußen sitzen… oder was immer uns sonst noch einfällt, einfach so – an einem Mittwoch abend.
Der Blick auf den Kalender erinnert mich daran…noch 63 Tage bis Abflug. NUR noch! Die Vorbereitungen der Männer laufen auf Hochtouren: die Tollwut-Impfung haben sie prächtig überstanden, die neue Schlafsäcke warten auf den ersten Einsatz, Merino-Unterhosen, Kopfbedeckungen und Socken wurden probegetragen. #Läuft.
Wie läuft es bei mir – bin ich auch gut vorbereitet? Kann ich die restlichen knapp 60 Tage noch für sinnvolle Vorbereitungen nutzen – für 3 Wochen ohne Mann? Ich frage mich: was kann passieren „ohne“?
Super-Gau Stufe 1: zum Abendessen kein Brot da. Oder Stufe 2: Abfluss verstopft. Oder Stufe 3: eine unverhoffte Rechnung! Spülmaschine, Wäsche, Autopanne, Kinder…für alles finde ich schon mal gedanklich Lösungen oder jemanden, der mir weiterhelfen kann, so dass ich guter Dinge bin: der Allein-Alltag mit den Kindern wird klappen.
Doch was ist mit diesen ganz kleinen Momenten, die wir so selbstverständlich jeden Tag miteinander konsumieren? Die Augenblicke, bei denen wir uns ohne Worte verstehen und wenn nur ein Blick ausreicht, um einen gemeinsamen Gedanken zu teilen oder das selbe Gefühl zu empfinden? Oder über das Gleiche genauso herzhaft lachen zu können? Ein Geschenk! Es wird mir fehlen, die eigene Sprache zu teilen, die wir miteinander gefunden haben, und uns unsere Verbundenheit in kleinen Geheimbotschaften jeden Tag spüren lässt. Es wird mir fehlen, mich bedingungslos anlehnen können, wenn alles um mich herum still geworden ist.
Ich nehme mir fest vor, an jedem dieser restlichen 63 Tage einen dieser kleinen Glücksmomente einzufangen und zu bewahren – (m)ein Schatz für schatzlose Zeiten.
Noch 63 Tage bis Abflug…
Wie schön!! 🙂
LikeLike